Über die Marschmusik — oder Alle Jahre wieder

Die meisten Menschen in der Region dürften den Musikverein Rehau wahrscheinlich durch die Festzüge kennen. Schon seit vielen Jahren gehören wir zum Rehauer Heimat- und Wiesenfest einfach dazu. Das beginnt schon am Samstag mit dem Standkonzert am Maxplatz am späten Nachmittag. Mittlerweile hat sich das ja schon zu einem großen Musikanten-Treffen ausgewachsen.
Beim letzten Mal waren die Gruppen aus den Partnerstädten genauso beteiligt, wie die Musiker aus Rehau. Es ist einfach ein tolles Gefühl dazu zu gehören.
Der Auszug durch die Innenstadt zum Jahnstadion am Sonntag und auch am Montag steht, genau wie alle anderen Festzüge im Umkreis, unter dem Motto: Tip – Top. Übrigens meint das nicht nur den Zustand der Vereinskleidung oder die Ausführung der Marschmusik, sondern das ist auch der Titel unseres Marschheftes.
Der erste Marsch: "Ins Land hinaus" ist mittlerweile schon zu einer Erkennungsmelodie geworden. Wer genau hinhört und ein bisschen Übung hat, kann die einzelnen Kapellen und Musikgruppen schon an der Musik erkennen, noch bevor man überhaupt sieht wer da kommt. Und wenn es uns beim Warten auf den Start zu lange dauert, gibt’s als Zuckerl für die Wartenden den Frankenlied Marsch.
Wir sind natürlich auch noch in anderen Städten unterwegs. Immer im Wechsel zum Rehauer Wiesenfest, das nur alle zwei Jahre stattfindet, marschieren wir Sonntag und Montag in Schönwald mit.
Das Wochenende danach kommt der Festzug der Vereine am Samstag abends in Münchberg und natürlich, ganz wichtig, Wiesenfest in Selb — ebenfalls Sonntag und Montag. Und dass es uns im Juli nicht langweilig wird, gehen wir noch in Schwarzenbach an der Saale an den Start. Da schon am Freitag abends mit den Vereinen und dann am Sonntag mit den Schulen. Seit kurzem sind wir auch beim großen Volksfestumzug in Hof mit dabei.
Und jedes Jahr ist dann zwischendurch noch das Schützenfest in Rehau. Da sind wir nicht nur bei den Umzügen am Sonntag und am Montag eingespannt, sondern auch noch im Schützenhaus auf der Bühne mit Unterhaltungsmusik.
Tja, so vergeht mit der Marschmusik der Sommer und wir freuen uns auf die wohlverdienten Ferien. Und wer jetzt glaubt, dass so ein bisschen marschieren ja nichts Besonderes ist, dem sei gesagt, probierts doch mal aus.
Es ist immer wieder erstaunlich wie die Umzüge die Fitness steigern. Zügig durch die Strassen schreiten und dabei mit voller Kraft ins Instrument blasen, und dann auch noch im Gleichschritt marschieren, nicht aus dem Takt kommen, sehen wohin man eigentlich läuft, eine ordentliche Reihe beibehalten, schauen welche Zeichen vom "Chef" kommen, beim Abbiegen und in den Kurven im Block bleiben — alles das läuft gleichzeitig ab und ist schon anspruchsvoll. Nur gut, dass wir so viele alte Hasen haben, die das wirklich gut können.
Und die jungen? Die finden sich da erstaunlicherweise jedes Jahr immer ganz schnell zurecht.