Trompeter Detlev Schwuchow

Detlev ist der Mann bei uns, der Menschen zusammenbringt. Einer, dem man etwas erzählen, um Unterstützung oder Hilfe bitten kann. Ein ganzer Kerl mit Herz, Humor und Verstand, der schon viele unserer Konzerte in einzigartiger und sehr unterhaltsamer Art moderierte. Er ist aus unsere Musikvereinsfamilie nicht mehr wegzudenken.
Was für ein Instrument spielst du?
Trompete und Flügelhorn.
Und wie lange schon?
Im Musikverein noch nicht so lange, nämlich etwa seit sechs Jahren. Vorher aber schon 10 Jahre im Posaunenchor. Dazu muß ich sagen, dass ich erst mit 35 Jahren begonnen habe ein Instrument zu lernen.

Wie kamst Du dazu?
Ich wollte schon immer ein Instrument lernen, aber in jungen Jahren war es für mich nicht möglich.
Meine Eltern wollten es nicht oder haben es zumindest nicht gefördert. Und eigentlich habe ich dann zusammen mit meinem Sohn angefangen zu lernen. Als der 11 Jahre war habe ich ihn immer zum Unterricht gebracht und bin dadurch dazu gekommen es eben auch mit zu lernen.
Hatte dein Sohn selbst den Wunsch Trompete zu lernen?
Nein, er ist eigentlich meinem Wunsch gefolgt. Ich wollte es ja als Kind immer gerne lernen. Ich höre z. B. sehr gerne klassische Trompetenmusik wie z. B. Ludwig Güttler. Das fasziniert mich wirklich und spricht mich einfach an. Deswegen wollte ich Trompete lernen.
Da wusste ich auch noch nicht wie schwierig das überhaupt ist. Sonst hätte ich mich vielleicht für ein anderes Instrument entschieden. Ich finde insgesamt Blasinstrumente schwierig zu spielen, weil man den Ton mit seinen Lippen und seinem Atem formt. Wenn man dann z. B. aufgeregt ist klappt das mit dem Spielen nicht.
Beim Klavier gibt es dieses Problem nicht. Wenn Du ein "A" drückst kommt ein "A", auch wenn man es sicher verschieden anspielen kann. Und beim Blasinstrument muß man sich sehr konzentrieren und sich insbesondere auch körperlich gut darauf einstellen auf die Töne, die man spielen will.
Unterstützt dich deine Ehefrau in diesem Hobby beim MVR?
Ja, meine Frau ist sehr verständnisvoll und sie weiß auch, dass das Spielen dort einen sehr guten Ausgleich zum Alltag bzw. zum Beruf darstellt. Und deswegen fördert und unterstützt sie es — oder hat zumindest nichts dagegen.

Was würdest Du jemanden sagen, der schon etwas älter ist und sich mit dem Gedanken trägt noch ein Instrument zu lernen?
Ich glaube nicht, dass man zu alt sein kann ein Instrument zu lernen, wenn man dazu physisch in der Lage ist. Man muß halt für ein Blasinstrument genug Atem haben. Aber solange man diese Eigenschaft mitbringt — und natürlich auch das entsprechende Interesse — ist man auf jeden Fall nie zu alt.
Und im Musikverein gibt es ja einige Beispiele, die erst spät angefangen haben und nach meiner Meinung gute Musiker geworden sind. Und das Spielen bringt unwahrscheinlich viel Farbe, Spaß und Freude ins Leben. Und natürlich ist es auch die Gemeinschaft im Musikverein. Ich würde jedem dazu raten, der alleine ist oder seine Zeit vor dem Fernseher tot schlägt, lieber ein Instrument zu spielen.